Aktuelle Zahlen zeigen, dass bisher nur geringe Fortschritte bei der Förderung von Bewegung erzielt wurden. Die WHO hat das Ziel festgelegt, die weltweite körperliche Inaktivität bis 2030 im Vergleich zu 2010 um 15 % zu reduzieren. Bislang sieht die globale Entwicklung jedoch wenig vielversprechend aus. Doch wie steht es um Deutschland? Sind wir auf Kurs?
Ein Forschungsteam untersuchte die Häufigkeit unzureichender körperlicher Aktivität in 163 Ländern von 2000 bis 2022. Insgesamt wurden 507 Studien ausgewertet, die Personen betrachteten, die weniger als die empfohlene Mindestmenge an Bewegung erreichten (150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche oder eine entsprechende Kombination).
2022 bewegten sich laut Schätzungen etwa 31,3 % der Weltbevölkerung zu wenig – ein Anstieg gegenüber 23,4 % im Jahr 2000 und 26,4 % im Jahr 2010. Besonders hoch war der Anteil in wohlhabenden Ländern der Asien-Pazifik-Region sowie in Südasien. Die niedrigsten Raten wurden in Ozeanien und Subsahara-Afrika verzeichnet. Frauen waren weltweit um 5 % häufiger inaktiv als Männer, allerdings variierte dieser Unterschied je nach Region.
In Deutschland lag die altersbereinigte Rate der Inaktivität 2022 bei 12 %. Damit gehört Deutschland zu den 22 Ländern, die das 15%-Reduktionsziel bis 2030 voraussichtlich erreichen werden. Obwohl es hierzulande vergleichsweise gut aussieht, bleibt der globale Trend besorgniserregend. Viele Regionen sind noch weit davon entfernt, die gesetzten Ziele zu erfüllen, was auf die dringende Notwendigkeit weiterer Anstrengungen hinweist.
Strain T. et al.
National, regional, and global trends in insufficient physical activity among adults from 2000 to 2022: a pooled analysis of 507 population-based surveys with 5·7 million participants
Lancet Glob Health
8/2024